Eine Liebeserklärung an das Theater ist die Boulevard-Komödie „Liebe, Lügen, Lampenfieber“ nach dem Willen der französischen Autorin Josiane Balasko. TV-Star Claus Wilcke („Percy Stuart“, „Der Bergdoktor“) spielte nicht nur die Hauptrolle als Star Hugo Martial, der sich mit der verhassten Exfrau Gigi Ortéga (Marina Welsch) auseinandersetzen muss, sondern führte auch Regie. Er legt großen Wert auf aktuelle Seitenhiebe, frischt dadurch das Stück auf und strapaziert mit vielen kleinen Gags die Lachmuskeln der Zuschauer in der ausverkauften Premiere am Samstagabend im Gräfrather „Kammerspielchen“.
Hochklassiges Boulevard-Theater
und mitreißende Darsteller
Die Autorin hatte wochenlang den Probenbetrieb im Theater beobachtet und aus vielen kleinen Begebenheiten eine Handlung ersonnen, die viel über empfindsame Schauspieler, Intrigen hinter den Kulissen und vordergründige Eitelkeiten aussagt. Daraus hat Claus Wilcke, der das Stück in Wuppertal schon zweimal inszeniert hat, hochklassiges Boulevard-Theater gemacht, das den Vergleich mit Großstädten wie Düsseldorf, München oder Berlin nicht zu scheuen braucht.
Seine Gefühlsausbrüche als Schauspieler sind ein Erlebnis für sich, selbst wenn er sich zusammenbrechend auf einen Stuhl setzt, ist das für die Zuschauer ein Ereignis. Dadurch reißt er auch seine Mitspieler in dem Vier-Personen-Stück mit. Marina Welsch offenbart alle Facetten einer Frau, selbst wenn sie in ihrer Handtasche kramt und den Inhalt auf dem Tisch verstreut.
Michael Halbey als intriganter Agent und auch Harald Hauber als verzweifelnder Regisseur bringen ihre Späße mühelos über die Rampe. Dass am Schluss sich ein über die Maßen ramponiertes Ensemble dem Applaus stellt, war im Prinzip zu erwarten
...im Kammerspielchen Wuppertal
http://www.theater-kammerspielchen.de/
Komödie von Josiane Balasco
Regisseur Leon ist verzweifelt: Der erste Probentag hat noch nicht begonnen, da fällt die Hauptdarstellerin wegen Schwangerschaft aus! Woher eine Schauspielerin nehmen, die nicht nur einen Namen hat, sondern auch noch sofort einspringen kann ?
Zuerst gilt es, den Star Hugo Martial zu beruhigen, denn er tobt. Er hofft mit dieser Rolle endlich auf ein Comeback, das er jetzt gefährdet sieht. Schließlich gibt es für den Regisseur nur eine Lösung: Gigi Ortéga. Nur, Hugo und Gigi waren einst ein Traumpaar - im Leben und auf der Bühne. Aber das ist lange her, und auch die Trennung verlief nicht gerade harmonisch. Charmant gesagt: Beide hassen sich bis aufs Blut ... Schon während der ersten gemeinsamen Probe fliegen die Fetzen ...
Harald Hauber spielt den Regisseur Leon
Regie: Claus Wilcke
Premiere: 05. Oktober 2012